z'mitts drin Nr. 05/2022

Brigitte Schiffer, Leiterin Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle Das Auffangnetz Menschen mit kognitiven und mehrfachen Behinderungen brauchen in der Regel medizinische Begleitung, mal mehr, mal weniger oder gar keine. Für die SSBL ist die Luzerner Psychiatrie ein sehr wichtiger Partner bei der Betreuung der Klientinnen und Klienten. Was macht die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle (HPF) der Luzerner Psychiatrie? Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle un- terstützt Menschen mit einer Störung der intellek- tuellen Entwicklung und ihr Umfeld in schwierigen Situationen. Wir begleiten sowohl Betroffene im Erwachsenen- wie auch im Kinder- und Jugendal- ter. Das multidisziplinäre Team setzt sich zusam- men aus erfahrenen Fachpersonen der Bereiche Erwachsenenpsychiatrie, Kinder- und Jugendpsy- chiatrie, Heil-/Sonderpädagogik, Sozialpädagogik und Neuropädiatrie.Neben einem breiten Fachwis- sen in den Bereichen Heilpädagogik und Psychiatrie verfügen unsere Fachpersonen über weitreichende Kompetenzen in Beratung, Diagnostik, Therapie, Agogik und Erwachsenenbildung. Welche Berührungspunkte und Wege der Zusam- menarbeit gibt es auf institutioneller Ebene zwischen der Heilpädagogisch-Psychiatrischen Fachstelle und der SSBL? Im Rahmen der bestehenden Zusammenarbeitsver- einbarung zwischen der SSBL und der HPF steht ein breites Angebot an Betreuung und präventiven Interventionen für die Klientinnen und Klienten zur Verfügung. Ziel ist es, stationäre Behandlungen möglichst zu verhindern und den Verbleib im sozial- pädagogischen Setting der Erwachsenen- institutionen mithilfe ambulanter heilpädagogisch- psychiatrischer Konsilien, Liaisondiensten, ambulanten Kurzzeitinterventionen, Coaching von Lehr- und Betreuungspersonen oder Angehörigen- sowie Helferkonferenzen zu ermöglichen. Die Interventionen werden von den Fachpersonen der Luzerner Psychiatrie auch vor Ort in der SSBL geleistet. Das Angebot der Seitenwechsel bietet beiden Seiten einen Einblick und damit Verständnis für die Möglichkeiten und Grenzen der «Anderen» zu wecken, die Zusammenarbeit dadurch zu stärken. Arbeiten Sie mit allen Standorten der SSBL zusammen? Grundsätzlich stehen Angebote der HPF im Einver- ständnis mit den rechtlichen Vertretern der Klien- tinnen und Klienten aller Standorte zur Verfügung. Die Termine werden intern koordiniert und geplant. Es finden aktuell monatlich Liaisonhalbtage in Rat- hausen, vereinzelt auch an anderen Standorten statt. Welche Dienstleistungen nehmen unsere Klientin- nen und Klienten in Anspruch? Sind das eher sta- tionäre oder ambulante Leistungen? Sowohl als auch. Die Haltung ist klar: ambulant vor stationär. Im stationären Rahmen wird durch regel- mässige Mithilfe in der Betreuung durch Fachper- sonal der SSBL auf der Akutstation die Beziehung zu den Klientinnen und Klienten aufrechterhalten und so das Pflegepersonal der Luzerner Psychiat- rie zusätzlich unterstützt. Wie ist das Vorgehen, damit es zu einer Behand- lung durch Ihre Fachstelle kommt? Eine Anmeldung zum Erstkonsil erfolgt im Einver- ständnis der rechtlichen Vertreter und entsprechend den internen Abläufen der SSBL über die behan- delnde Hausärztin/Hausarzt oder Psychiater/-innen. Gemeinsam wird von den HPF-Mitarbeitenden und den zuständigen Betreuenden unter Berücksichti- gung der Dringlichkeit der Termin definiert. GESUNDHEITSPARTNER Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle der Luzerner Psychiatrie 34

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