z'mitts drin Nr. 05/2022
HERAUSFORDERUNGEN UND ENTWICKLUNGS- POTENZIALE Aus fachlicher Sicht zeigt sich, dass nicht alle Wohn- gruppen und Mitarbeitenden gleich viel Wissen im Bereich Unterstützte Kommunikation bzw. Assistive Technologien haben und noch einige Wissenslücken bestehen. Des Weiteren sind für uns die Personal- wechsel eine Herausforderung, weil jeweils Wissen verloren geht und die Beziehungen neu aufgebaut werden müssen. Den Wissensaustausch untereinander gilt es stärker zu strukturieren. Es ist wichtig, dass das Fachper- sonal die Anwendungsmöglichkeiten kennt. Dies kann beispielsweise durch ein gezieltes Aus- und Weiterbildungsprogramm erfolgen sowie durch indi- viduelle Schulungen zum Thema Unterstützte Kom- munikation bzw. generell zu Assistiven Technologien. Es ist wünschenswert, dass wir fixer Bestandteil des Einführungsprozesses von Mitarbeitenden werden und Refresher-Kurse anbieten können. BLICK IN DIE ZUKUNFT Zukünftige technologische Entwicklungen werden sicherlich die Förderung von Partizipation und Selbstbestimmung vorantreiben. Dabei ist der inter- disziplinäre Austausch sehr wichtig. In Bezug auf die SSBL wünschen wir uns weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit spannenden Pro- jekten. Allgemein ist die SSBL in Bezug auf die Kundenprojekte herausgefordert, da viele Klientin- nen und Klienten aus den heilpädagogischen Insti- tutionen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen in die SSBL wechseln. Daher haben es die Betreu- ungspersonen einerseits mit einem umfangreichen Produkteportfolio bei den Hilfsmitteln zu tun. An- dererseits bleibt in einem solchen Fall kaum Zeit für das Gebrauchstraining. Gleichzeitig ist es für die Betreuungspersonen auch spannend, weil sie Kli- entinnen und Klienten kennenlernen, die bereits über etablierte Hilfsmittel verfügen. Ebenfalls darf aber nicht vergessen werden, dass es in der SSBL viele langjährige und ältere Bewoh- nerinnen und Bewohner gibt, die Anrecht auf ein technologisch aktuelles Hilfsmittel haben bzw. bei denendas bestehende Hilfsmittel ersetzt werden soll. Hier ist noch viel Potenzial vorhanden und es sind Möglichkeiten auszumachen, um die Zusam- menarbeit und Hilfsmittelversorgung zugunsten der Menschen mit Beeinträchtigung zu vertiefen. TEXT: STEFANIE EICHER (ACTIVE COMMUNICATION) UND JANINA RÖMER (SSBL), BILDER: ACTIVE COMMUNICATION ACTIVE COMMUNICATION Active Communication mit Sitz in Steinhausen ZG ist eine 1999 gegründete Tochtergesellschaft der Schweizer Paraplegiker-Stiftung. Als führende Anbieterin von Digitalen Assistiven Technologien sorgt Active Communication für mehr Selbstbestimmung und Partizipation und leistet damit einen Bei- trag für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Active Communication bietet massgeschneiderte Lösungen in den Bereichen Kommunikationshilfen, Computer- und Arbeitsplatzanpassungen sowie Umfeldsteuerungen. Die Kernkompetenz von Active Communication ist die Versorgung von Klientinnen und Klienten mit umfassenden Lösungen. Die Firma scoutet den Weltmarkt, um geeignete Hilfsmittel auf den Schweizer Markt zu bringen. Sie entwickelt selbst keine Hilfsmittel, steht aber in engem Austausch mit den weltweiten Herstellern, um die eigene Praxiserfahrung in die Weiter- und Neuentwicklungen einfliessen zu lassen. Ganz eindeutig zeigt sich, dass bei Klientinnen und Klienten, bei denen das Kommunikationshilfsmittel in den Alltag implementiert ist – wenn es also immer mit dabei ist und das Umfeld ebenfalls mitmacht –, viel mehr Mitbestimmung und Partizipation mög- lich ist. Gerade bei neu eintretenden Klientinnen und Klienten ist ein Kommunikationshilfsmittel sehr unterstützend, weil sie sich von Beginn an selbst- bestimmt mitteilen können. 20
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