Alternative Bank Schweiz AG - Geschäftsbericht 2018
11 — Alternative Bank Schweiz AG Geschäftsbericht 2018 Um den Kollaps der Wirtschaft zu verhindern, braucht es Rettungspakete für verschiede- ne Grossbanken in den USA und auch in der Schweiz: 2008 wird die UBS mit 32 Milliarden Franken gerettet. Zudem begin- nen viele Zentralbanken, die Leitzinsen massiv zu senken, so auch die Schweizerische Natio- nalbank (SNB). In Europa zwingt der Konjunktur einbruch Länder wie Griechen- land und Portugal in die Knie. Es folgt die Eurokrise. Der Franken wird zur Fluchtwährung und gerät unter einen grossen Aufwertungsdruck. Die SNB hält dagegen, indem sie für den Franken zuerst einen Mindest- kurs gegenüber dem Euro ein- führt und später auf den Giro- guthaben der Schweizer Banken Negativzinsen verrechnet. Ende 2015 erhöht die US-Noten- bank zum ersten Mal seit 2006 wieder die Zinsen. Damit läutet sie wohl das Ende der weltweiten Tiefzinspolitik ein. Noch bleiben die Zinsen in einigen Ländern Europas und der Schweiz negativ. W: Darüber hinaus machen wir nur Geschäfte, die wir verstehen. Das tönt vielleicht banal. Aber bei der Aufarbeitung der letzten Finanz- krise zeigte sich, wie die Banken teilweise auf absurde Finanzkonstrukte setzten. Wie ist das ABS-Modell skalierbar? R: Die ABS wächst bereits heute ganz ohne Werbung sehr schnell, in manchen Bereichen sogar fast etwas zu schnell. In einem attrakti- veren Zinsumfeld wäre das Wachstumspoten- zial sogar noch grösser. Aktuell sind wir herausgefordert, genügend Kreditnehmende zu finden. Wird dieser Zulauf zur ABS anhalten? R: Davon bin ich überzeugt, das ABS-Modell ist massentauglich. In den nächsten Jahren werden wir die Auswirkungen der Klimaer- wärmung und Umweltzerstörung leider noch viel stärker spüren. Das führt zu einer stärke- ren Sensibilisierung der Bankkundschaft. W: Dieser Meinung bin ich auch. Auf der Passivseite läuft es hervorragend, der Verzicht auf Zinsen etwa wird von vielen akzeptiert. Aber wenn es auf der Aktivseite mehr kostet, wird es eng… Wie zeigt sich das? W: Traditionell melden sich viele Wohnbaugenossenschaften bei der ABS. Doch immer wieder erleben wir, dass Genossenschaf- ten Konkurrenzofferten einholen von Banken, die knapper kalkulie- ren können. Von Seiten der Kreditnehmenden fehlt manch- mal das Verständnis, dass ein nachhaltiges Bankgeschäft eben auch etwas teurer sein kann. R: Wir reagieren darauf, indem wir den Dialog suchen und darlegen, dass die ABS keine Gewinnmaximierung will und konsequent ethisch reflektiert handelt. Die ABS zeigt, was möglich wäre. Aber wie könnte man die Bankenregulierung denn tatsächlich nachhaltiger machen? R: Aktiv werden müsste der Regulator, der wiederum von der Politik angeleitet wird.
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